Sommerpavillon

Entlang der Spree, zwischen Friedrichstraße und Reichstag, wird eine Brache temporär in einen belebten Veranstaltungsort verwandelt, der aus Sommerpavillon und Garten besteht. Mit dem Ziel Netzwerktreffen zu veranstalten und die Menschen in der Nachbarschaft zum Austausch einzuladen, wurde ein aus der Ferne gut sichtbarer Pavillon mit einer großzügigen Holzterrasse errichtet.

Der zentrische Baukörper soll durch eine auffallende Fassade aus einem linienförmigen, mehrfach um die Gerüststruktur gewickelten Pneu Sichtbarkeit schaffen, wodurch Besucher:innen angezogen werden. Ein PV-Modul versorgt zwei Ventilatoren, die das Pneu intakt halten. Nachts setzt der Pavillon durch integrierte LEDs ein weit sichtbares Zeichen.
Neben Schutz vor Hitze und Regen bietet der Pavillon im Inneren Besucher:innen die Möglichkeit zum Verweilen im Schatten eines leichten Stoffdachs. Durch ein Himmelsauge im gespannten Stoff wird Innen- und Außenraum verbunden.
Die temporäre Gerüststruktur kann auf der Ebene der Terrasse flexibel durch Vorhänge unterteilt werden, wodurch je nach Bedarf verschiedene Raumkonfigurationen durch die Besucher:innen erzeugt werden können.

Mit dem Finden, Erkennen und Inventarisieren der auf der Brache gewachsenen Landschaft begann die Gartengestaltung. Eine Vielzahl von Pflanzen hatte sich in dem sandigen und windigen Gebiet bewährt und ihre transformative Kraft unter Beweis gestellt. Beim Anlegen des Gartens griffen wir auf Bestehendes zurück.
Der Eingang zum Garten wurde durch eine Bepflanzung verdichtet und schafft eine Verbindung zum umgebenden, öffentlichen Raum. Angelegte Beete nehmen das Vorhandene auf und inszenieren es. Flächen mit angereicherter Erde werden zu Boden für Setzlinge. Topfbäume spenden Schatten. Ein Wasserleitungssystem und kleine Zäune bieten die Infrastruktur zur Pflege des Gartens in den heißen Sommermonaten.

Garten und Pavillon verbindet der Ansatz eines kreislaufgerechten und ressourcenschonenden Bauens. Geliehene Materialien werden nach der Nutzungsdauer zurückgegeben oder zur Wiederverwendung angeboten. Am Ende bleibt ein Sommer voller Begegnungen, Ideen und Gedanken an einem vernachlässigten Ort im Zentrum des Regierungsviertels.

ARGE:3000
Kristin Lazarova
Popticum Collective
Johanna Bendlin
Laura Villeret
nettlesandpoppies

Jahr: 2023
Ort: Berlin
Bauherrschaft:
Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

 

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